Etappe
Die Ausgangsstation
Die Station 20 befand sich am Nordhang des Großen Fallstein und war von 1833 bis 1849 in Betrieb. Sie ist die letzte der im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt gelegenen Stationen. Der einstige Standort befindet sich heutzutage mitten auf einem bewirtschafteten Feld. Von einem etwas südlich davon, ca. 170 m entfernt verlaufenden Weg, bietet sich eine sehr schöne Aussicht in das gesamte Umland. Die benachbarten Stationen 19 und 21 sind wegen Bewuchs von hier allerdings nur andeutungsweise erkennbar.
Eine Stationstafel an der Veltheimer St. Johanniskirche informiert über die Telegraphenstation.
Strecke
Auf dem Wirtschaftsweg ca. 800 m weiter in Richtung Westen und dann rechtsabbiegend in einem Geländeeinschnitt hinunter bis an die Landstraße L91.
Achtung: Die Abfahrt ist sehr steil (ca. 12 %) und mittlerweile aber als Betonspurweg ausgebaut. Es wird aber trotzdem empfohlen vom Rad abzusteigen und dies ca. 200 m zu führen.
An der L91 links und nach ca. 50 m gleich wieder rechts abbiegend, wird die kleine Siedlung Steinmühle erreicht. Von hier geht es nach Norden in das Große Bruch hinein. Auf den ersten hundert Metern mittlerweile auch als Betonspurweg ausgebaut, wird nach ca. 1,5 km auf Asphaltresten und Betonplatten über den Schiffgraben hinweg die Landesgrenze nach Niedersachsen überquert. Etwas weiter nördlich verläuft dann parallel zu einem Graben das Radwegenetz des Lk Wolfenbüttel. Auch dieser Graben fließt in zwei Richtungen. In Richtung Westen als Neuer Graben, ist er in Richtung Osten als Trftgraben benannt. Der Telegraphenradweg soll hier zunächst enden. Nach ca. 8 km in westlicher Richtung gelangt man nach Hornburg, dem Standort der Station 21 auf dem Iberg.
An dieser Stelle ist bereits auch der Radweg "Grünes Band Deutschland", oder in einigen Abschnitten auch ICT (iron curtain trail) genannt, ausgeschildert, der perspektivisch entlang der damaligen innerdeutschen Grenze von Tschechien bis nach Usedom verlaufen soll.
Es ist angedacht, den TelRW mittelfristig bis zum Bf Schladen zu führen. In Schladen-Buchladen befand sich die Station 22. Dieses Anliegen muss zukünftig aber noch mit dem Lk Wolfenbüttel und den Anrainerkommunen abgestimmt werden.
Höhenprofil
Interessantes am Wegesrand
Die Siedlung Steinmühle hat ihren Ursprung in dem etwa um 1400 aufgegebenem Ort Steinum. Hier befand sich in früherer Zeit oberhalb der jetzigen L91 ein Steinbruch, an dessen Südseite eine den Steinbach speisende Quelle entspringt. Der Wohnplatz und die Wassermühle, von der jetzt lediglich nur noch letzte Reste und der Mühlenteich erkennbar sind, bestanden von ca. 1500 bis hinein in die 1920er Jahre. Bald nach 1945 entstand eine Neubauernsiedlung. Bei Steinbrucharbeiten entdeckte man hier um 1930 einen ca. 120.000 Jahre alten Siedlungsplatz der Neandertaler.
Der Steinbach mündet in den Schiffgraben, der hier seinen Bifurkationspunkt hat und den man deshalb in den nach Osten fließenden Schiffgraben-Ost und den nach Westen fließenden Schiffsgraben-West unterscheidet.
Besonderheiten
Der TelRW ist im Lk Harz noch nicht beschildert. Unabhängig davon ist natürlich die hier aufgezeigte Strecke existent und insgesamt voll befahrbar.
Bilder