Etappe
Die Ausgangsstation
Der Standort der Station 13 war die heutige Willi-Obermüller-Str. 9 in Biederitz, damals außerhalb des Ortes gelegen. Sie war von 1832 bis 1849 in Betrieb. Nach Außerbetriebnahme wurde sie als Poststation genutzt. Das Obergeschoss der Station wurde teilweise zurückgebaut und mit einem Pultdach versehen. Das Grundstück wird privat genutzt. Eine Stationstafel gibt weitere Auskünfte.
Ursprünglich nicht vorgesehen, wurde die Station 13 vorausschauend dennoch angelegt. Man wollte damit die teilweise witterungsbedingt problematischen Sichtverhältnisse im Elbtal überbrücken. Zu den Nachbarstationen mussten im Bewuchs ständig Sichtschneisen in beiden Richtungen freigehalten werden.
Strecke
Von der Station 13 in der Biederitzer Willi-Obermüller-Straße wird entlang der Umflutehle, die hier auch Biederitzer See genannt wird, mit der Kantorwiese die Dorfmitte erreicht. Weiter dann über die Ehlebrücke, die den Namen Schweinebrücke trägt, in Richtung der Magdeburger Innenstadt. Hier ist die Grenze des Landkreises Jerichower Land zur LHS Magdeburg und hier endet zunächst auch die Beschilderung des TelRW. Die Straße trägt ab dieser Stelle in Richtung des Magdeburger Stadtzentrums den Namen Breitscheidstraße.
Unter der Eisenbahn hindurch, bis hin zur Herrenkrugstraße und dort in Richtung Südwest gelangt man an die Bundesstraße B1 mit den nördlichen Elbbrücken, die aus zwei getrennten Brückenzügen bestehen. Über den nördlichen Brückenzug wird unmittelbar am Westufer der Stromelbe über eine Rampe der entlang der Elbe verlaufende Radweg erreicht. In der Gegenrichtung sollte hinter dem alten Wittenberger Eisenbahntor scharf nach links abgebogen werden um von dort den südlichen Brückenzug über die Elbe erreichen zu können. An der Schiffsanlegestelle Petriförder geht es rechts über die Fußgängerbrücke zur bereits gut sichtbaren Johanniskirche, dem Standort der früheren Station 14. Gefahren wird auf gut befahrbaren, z.T. gepflasterten Oberflächen.
Höhenprofil
Interessantes am Wegesrand
Das alte Elbdorf Biederitz, das seinen Ursprung in einem slawischer Burgward hatte, veränderte seit etwa 1900 seinen Charakter. Begüterte Magdeburger Bürger erbauten hier ab dieser Zeit viele Villen im Jugendstil. In der Dorfkirche Biederitz, die romanischen Ursprungs ist, finden Orgelkonzerte statt und sie ist einer der Standorte des Biederitzer Musiksommers, der 1990 ins Leben gerufen wurde und der sich seither zu einer Konzertreihe mit überregionaler Bedeutung entwickelt hat.
Seit 1846, der Zeit der Berlin-Potsam-Magdeburger-Eisenbahn (BPME), entwickelte sich Biederitz zu einem Eisenbahnknoten und erhielt um 1870 einen eigenen Bahnhof. In der Folgezeit kamen die Strecken nach Loburg/Altengrabow und Zerbst-Dessau-Leipzig hinzu.
Im Biederitzer Ortsteil Heyrothsberge befindet sich mit dem Institut für Brand- und Katastrophenschutz eine der größten Ausbildungsstätten dieser Art in Deutschland. Sie wurde in den 1930er Jahren als Feuerwehrschule der Provinz Sachsen gegründet. Heyrothsberge ist der Geburts- und Wohnort des Radsportidols Gustav-Adolf "Täve" Schur.
Durch den Biederitzer Busch geht es auf der Breitscheidstraße vorbei an dem im Norden Magdeburgs gelegenen Herrenkrug. Diese Parkanlage geht auf die Mitte des 17.Jh. zurück. Die dem Magistrat gehörende Fläche wurde damals land- und forstwirtschaftlich genutzt und durch ein Wärterhäuschen gegen Diebstahl geschützt. Es erhielt später das Schankrecht und diente auch für die hier vorbeiführende, vorher schon erwähnte, alte preußische Heeresstraße als Herberge. Da dies Magistratsbesitz war und damit den Ratsherren gehörte, entstand der Name Herrenkrug. Heute ist das ein sehenswerter Park mit altem Baumbestand und einem Parkhotel.
Das Gelände hinter der Eisenbahnunterführung wurde bis Anfang der 1990er Jahre von der Roten Armee genutzt und war bis an die Herrenkrugstraße heran gesperrt. Die unmittelbar nördlich daran angrenzende Villensiedlung Margarethenhof wurde von Offizieren bewohnt. Heute befinden sich hier neben den sanierten Häusern auch wieder neu errichtete Bauten. Die ehemaligen Kasernengebäude dienen der Hochschule Magdeburg-Stendal als Campus.
Die an die Herrenkrugstraße beiderseits angrenzenden Gelände haben mit der 25. Bundesgartenschau 1999 eine erhebliche Aufwertung erfahren. Der Große und der Kleine Cracauer Anger wurden ehemals militärisch und auch als Mülldeponie genutzt. Heute befindet sich hier mit dem Elbauenpark ein Familien- und Freizeitpark. Seine Attraktionen sind u.a. der Jahrtausendturm, die Ausstellungshallen, die Seebühne, das Schmetterlingshaus sowie verschiedene Themengärten. Er ist, wie auch der Herrenkrugpark, Teil des Netzwerkes Gartenträume Sachsen-Anhalt.
Direkt entlang der Elbe, unter der Bundesstraße B1 hindurch, vorbei an der Lukasklause, mit dem darin untergebrachten Otto-von-Guericke-Museum, wird der Petriförder mit dem Stellplatz für Wohnmobile, dem Schiffsanleger der Weißen Flotte und dem Nachbau einer begehbaren Schiffsmühle erreicht.
Die Johanniskirche, der Standort der Station14, rückt in sichtbare Nähe. Über die Fußgängerbrücke das viel befahrene Schleinufer querend, wird ein Areal erreicht, das man früher das Knattergebirge nannte und das vor dem Krieg zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Europas gehörte. Hier lebten Tausende Menschen auf engstem Raum. Die Johanniskirche befand sich an der südlichen Grenze dessen. Im Norden war das die Lukasklause. Östlich die Elbe, bildete die Jakobstraße die westliche Grenze. Nur wenige Gebäude haben die Bomben des 2. Weltkrieges überstanden. Auch die Johanniskirche wurde schwer beschädigt und blieb als Ruine, an der bis dahin lediglich Sicherungsmaßnahmen stattfanden, bis Anfang der 1990er Jahre so erhalten. Danach fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, so dass das Gebäude Ende 1999 als Konzert- und Veranstaltungshalle der Stadt Magdeburg wiedereröffnet werden konnte.
Besonderheiten
Der TelRW ist in Magdeburg noch nicht beschildert. Unabhängig davon ist natürlich die hier aufgezeigte Strecke existent und insgesamt voll befahrbar.
Bilder