Etappe

Entfernung Radweg
18,70 km
Entfernung Luftlinie
14,60 km
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Beschilderung

Noch nicht beschildert.

Zu den Bahnstationen

  • zum Bf Heudeber-Danstedt (ca. 17 km)
  • Fahrradmitnahme in den KOM-Linien des Lk Harz begrenzt möglich

Übergang zu anderen Radwegen

  • regionale Radwege im nördlichen Harzvorland
© Torsten Wambach
Wasserschloss Westerburg zwischen Dedeleben und Rohrsheim

Die Ausgangsstation

Die Station 19 befand sich im nördlichen Harzvorland, unweit des Großen Bruch auf dem Sommeringberg in der Feldmark zwischen Pabstorf und Dedeleben. Sie war von 1833 bis 1849 in Betrieb. Von ihr gibt es vor Ort keine Relikte mehr zu sehen. Im Zuge eines geplanten Wegebaus soll eine Stationstafel auf die einstige Station hinweisen.
Im Heimatmuseum Dedeleben informiert eine Dauerausstellung über die Optische Telegraphie und deren Station 19 in Pabstorf. Sie wurde im vergangenen Jahr völlig neu konzipiert. Mit Hilfe von LEADER-Mitteln war es möglich, eine inhaltlich und optische sehr ansprechende Ausstellung zu gestalten.
Sie wurde im September 2020 vom Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, Herrn Prof. Dr. Armin Willigmann im Beisein des Landrates des Landkreis Harz, Herrn Martin Skiebe, dem Bürgermeister der Gemeinde Huy, Herrn Thomas Krüger und weiteren Gästen feierlich eröffnet.
Das Museum ist zu diesen Terminen für Besucher geöffnet.

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Strecke

Der nach Dedeleben führende Wirtschaftsweg, der Sömmeringweg, ist anfangs gut ausgebaut, später gepflastert. Kurz vor dem Ort wird die Brücke der ehemaligen Eisenbahnstrecke Nienhagen - Jerxheim durchfahren. Im Heimatmuseum Dedeleben, das direkt an der Bundesstraße B244 liegt, wird in einer Dauerausstellung zur Geschichte der Optischen Telegraphie und speziell zur Station 19 informiert. Dedeleben über die B244 verlassend geht es unmittelbar danach auf gut ausgebauten Wirtschaftswegen über die Siedlung Westerburg und über einen Obstlehrpfad nach Rohrsheim. Über Hessen ist es nicht mehr weit bis Veltheim. Seit 2012 informiert an der Kirche eine Informationstafel über die Optische Telegraphie. Am Rand des Großen Fallsteins entlang, geht es über einige Anstiege bis zum Standort der Station 20, die sich ca. 2,5 km vom Ortsausgang entfernt, rechterhand in ca. 170 m Entfernung auf dem heute freien Feld befand. Hinweise auf die Station gibt es hier draußen noch nicht.

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Höhenprofil

Interessantes am Wegesrand

Dedeleben wurde 1057 erstmals urkundlich erwähnt und liegt ebenfalls am Landschaftsschutzgebiet Großes Bruch. Es gibt hier einen sehr aktiven Heimatverein, der im Ort ein Heimatmuseum betreibt, das sich neben der Kirchen- und Ortsgeschichte auch mit der Optischen Telegraphie in Preußen und speziell auch mit der Pabstorfer Station 19 beschäftigt. Auch Dedeleben war früher mit der Bahn erreichbar. Der Bahnhof steht heute unter Denkmalschutz. Der Ort lag an der Strecke Nienhagen – Jerxheim, der Huy-Bahn, die 1890 in Betrieb genommen wurde und die hauptsächlich für den Transport von Gütern, wie z.B. aus dem Salzbergbau im nördlichen Huy, errichtet wurde. Nach der innerdeutschen Teilung war Dedeleben lange Jahre der Endbahnhof dieser Strecke. Sie wurde 2001 stillgelegt, einige Abschnitte werden heute als Radweg genutzt. Auch Dedeleben verfügt über ein Freibad.
Der nahegelegene Huy ist ein Höhenzug des nördlichen Harzvorlandes, der Höhen von bis zu 315 m erreicht. Hier ist der Förderverein Zwischen Huy und Bruch aktiv, dessen Anliegen es ist, die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Gegend bekannt zu machen und das Gebiet touristisch weiter zu erschließen. Auch der TelRW ist hier bereits mit benannt. Im Huy lädt ein ausgedehntes Wanderwegenetz zum Aufenthalt in der Natur ein.
Untersuchungen in den 1880er Jahren ergaben in geringer Tiefe große Vorkommen von Salzen, die dann auch bis 1926 durch die Gewerkschaft "Wilhelmshall zu Anderbeck" abgebaut wurden. Die stillgelegten Kalischächte wurden später von einer Munitionsanstalt genutzt, die auch Zwangsarbeiter beschäftigte und in der eine Explosion im Jahr 1944 viele Menschenleben forderte. Die Örtlichkeit Wilhelmshall existiert noch heute.
Direkt am Radweg gelegen, lohnt sich auch ein Besuch der Westerburg. Sie liegt an der Straße der Romanik und gilt als die älteste noch erhaltenen Wasserburg Deutschlands. Auch sie hat ihren Ursprung in einem frühen, durch das Bruch führenden, befestigten Weg. Sie soll um 780 auf Karl den Großen (um 747 - 814) zurückgehen, was aber nicht belegt ist. Sie beherbergt seit dem Jahr 2000 das First Class Superior Romanik Hotel Wasserschloss Westerburg.
Rohrsheim wurde 941 in einer Schenkungsurkunde Ottos I. erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Burgbezirk der Westerburg. Hier betreibt die Demmel & Cie. GmbH die Fallstein Destillerie mit Manufaktur und Gästehaus.
Der Ort Hessen liegt an der Bundesstraße B79, die auf einen historischen Verkehrsweg über das Große Bruch, den Hessendamm zurückgeht und der seinen Ursprung in der Notwendigkeit eines befestigten Weges zur Sicherung des Handels für die hier jährlich zweimal abgehaltenen Märkte hat. Hessen wurde 966 ebenfalls in einer Urkunde Ottos I. erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Kirche wurde hier um das Jahr 850 errichtet. Das Schloss Hessen ging aus einer Wasserburg hervor und wurde im 16. Jh. im Renaissancestil umgebaut. Direkt am Radweg gelegen, ist es auch heute noch ein imposanter, unübersehbarer Gebäudekomplex. Mit der Gaststätte Zur Weinschenke befindet sich in Hessen die älteste Gaststätte Sachsen-Anhalts.
Veltheim ist ebenfalls ein Ort mit einer weit zurückreichenden Vergangenheit. Auch er fand in einer Schenkungsurkunde Ottos I. aus dem Jahr 966 seine erste Erwähnung. Der Ortsname deutet auf fränkischen Ursprung hin und lässt sich damit bereits in das 7. oder 8. Jh. datieren. Die Johanneskirche stammt aus dem Jahr 1569. Ihr Turm ist romanischen Ursprungs und damit deutlich älter als das Langhaus. Hier befindet sich auch die Informationstafel zur Station 20.
Auch Veltheim verfügte in der Vergangenheit über einen Bahnanschluss. Ca. 2 km vom Ort entfernt befand sich der Haltepunkt der neben der jetzigen Bundesstraße B79 verlaufenden, im Jahr 1898 eröffneten normalspurigen Kleinbahnstrecke vom Bahnhof Heudeber-Danstedt nach Mattierzoll. Der Bahnhof Hessen war auf dieser Strecke der Betriebsmittelpunkt.
Auf dem weiteren Weg zum damaligen Standort der Station 20 am Nordhang des Großen Fallstein hat man einen sehr schönen Blick über das Urstromtal des Großes Bruch hinweg. In Richtung Norden erkennt man bei guter Sicht die Waldgebiete des Elm und der Asse. Am östlichen Rand des Elm ist Schöningen, am westlichen Rand der Asse sind Wolfenbüttel und Braunschweig und ganz im Westen ist das Salzgittergebiet zu sehen.

Besonderheiten

Der TelRW ist im Lk Harz noch nicht beschildert. Unabhängig davon ist natürlich die hier aufgezeigte Strecke existent und insgesamt voll befahrbar.